Die Instandhaltungsstufen
Bei der Eisenbahn gibt es eine Vielzahl an Arbeitsschritten, nach denen eine Untersuchung in der »Lokwerkstatt«, dem Ausbesserungswerk (AW), vorgenommen werden kann. Das liegt schon einmal daran, dass Eisenbahnfahrzeuge eine wesentlich längere Einsatzzeit haben als Straßenfahrzeuge. Ein Auto, das 1987 gebaut wurde, gilt heute schon als relativ »alt«. Dagegen sind Lokomotiven von 1987, wie die Baureihe 120, immer noch »modern«.
Bei allen Schienenfahrzeugen muss die letzte Untersuchung angeschrieben sein, in der Regel steht diese Angabe verschlüsselt am Rahmen:
Links steht in diesem Fall, welche Bremse das Fahrzeug besitzt. Das Thema Bremsen wird in einem separaten Kapitel behandelt, das später folgt.
Interessant ist die rechte Tabelle: »REV« steht für »Revision«, »LDX« für das AW, in dem die Revision durchgeführt wurde, in diesem Fall das Werk Dessau.
Dahinter steht schließlich das Datum der Untersuchung. Wird keine Art der Revision angegeben, handelt es sich im Allgemeinen um eine IS 700 oder 703.
Die wichtigsten Instandhaltungsstufen in Kürze:
IS 020 = außerplanmäßige Instandsetzung bei leichten Schäden
IS 030 = außerplanmäßige Instandsetzung bei schwereren Schäden
IS 040 = Behebung von Schäden durch Dritte (z.B. Graffiti, Vandalismus)
IS 090 = Behebung von schweren Unfallschäden
IS 100 = Laufwerkskontrolle
IS 200 = Allgemeine Nachschau
IS 600 = EBO-Untersuchung bzw. Larsyg-Revision
IS 610 = Vereinfachte Larsyg-Revision
IS 660 = Auslauf-Untersuchung (letzte Untersuchung vor der Ausmusterung des Fahrzeugs)
IS 700 = Revision ohne Neulackierung
IS 703 = Revision mit Neulackierung
IS 730 = Vereinfachte Revision für 3 Jahre
IS 783 = Revision mit umfangreichen Instandsetzungsarbeiten und Neulackierung
IS 790 = Revision mit Behebung schwerer Unfallschäden
IS 803 = Grundinstandsetzung mit Lackierung
IS 880 = Umbau des Fahrzeuges
IS 910 = Abnahme von neuen Fahrzeugen